Donnerstag, 6. September 2012

Hallo ihr Lieben :)

Nach der Kakadu National Park Tour sind wir nach Nitmiluk gefahren. Dort haben wir dann auf eigene Faust die Gegend erkundet und den hiesigen Nationalpark unsicher gemacht: Es ging wieder einmal hoch hinauf- über Stock und Stein haben wir den Berg bei einer unertragbaren Hitze erklommen, um dann oben mit einer angenehmen Brise und einem atemberaubenden Ausblick belohnt zu werden. Weit und breit nur Natur- keine Autogeräusche, keine Städte- Wildnis pur!

Als wir dann nach einigen Stunden Wandern wieder zur Unterkunft gelangt sind, haben wir uns im Pool erfrischt.Glücklicherweise war das Dinner bei unserer Nitmiluktour inklusive- es war sehr köstlich und ich habe sogar Barramundi (berühmter Fisch, der überall im NT gefangen wird) gegessen. Während des Essens haben wir sehr nette deutsche Leute kennen gelernt, mit denen wir uns dann abends auf ein schönes, kühles, australisches Bier getroffen haben. Dabei leisteten uns Kängurus Gesellschaft, die munter durch die Gegend gesprungen sind und uns nachts den Schlaf raubten, da sie durch ihr Scharren im Gras einen ordentlichen Radau veranstalteten. Aber diesen süßen Wesen kann man ja nichts Übel nehmen ;).

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Greyhound Bus weiter nach Alice Springs ins "Red Centre" Australiens. Das war eine ziemlich lange,anstrengende Busreise. In Alice Springs war es dann überraschenderweise sehr kalt- der letzte Wintertag und das hat man auch gemerkt!Im Hostel haben wir uns dann erstmal aufgewärmt und prompt neue Leute kennen gelernt, mit denen wir dann zusammen gekocht haben. Auch wenn wir nur einen Tag in Alice Springs waren, hat es dort viel Spaß gemacht. Wir sind zu einem Aussichtspunkt gelaufen und konnten dort den Blick über die ganze Gegend schweifen lassen. Das war schon erstaunlich- eine Stadt mitten im Nichts, überall nur Steppe und sonst weit und breit nichts zu sehen!

Wir sind auch durch die kleinen, verwinkelten Einkaufsstraßen gelaufen und haben eine Galerie, die Aboriginiekunst ausstellt, besucht.

Am nächsten Morgen ging es schon sehr früh los ins nächste Abenteuer: Mit dem Tourbus sind wir dann mehrere Stunden gefahren, bis wir am ersten Highlight unseres Trips angekommen sind: dem Uluru Berg. Unser Tourguide, eine coole Neuseeländerin, hat uns die Kultur und Geschichte des Aboriginie-Clans näher gebracht und uns die religiöse Bedeutung dieser heiligen Stätte vor Augen geführt.

An diesem Tag sind wir auch wieder viel gewandert, wobei wir alle verschiedenen Seiten des Steins bestaunen konnten. Es ist interessant, wie vielschichtig dieser Berg ist: Von großen Gesteinsporen und Schluchten bis hin zu tiefen Furchen und Gebirgsfalten ist alles dabei. Zwei deutsche Jungs, die auch mit uns auf der Tour waren, sind sogar auf den Uluru geklettert. Dies ist zwar erlaubt, wird aber von den Aboriginies missbilligt, da es eigentlich nur Clan-Mitgliedern gestattet ist, diesen Berg während wichtiger Zeremonien zu erklimmen. Da aber selbst für die Aboriginies vieles vom Geld abhängt, können sie es sich momentan nicht leisten, diese Touristenattraktion auf Eis zu legen. Aus Respekt zu der einheimischen Kultur haben wir es dann auch sein lassen. Außerdem ist es ziemlich gefährlich, dort hochzuklettern, da es weder ein Geländer zum Festhalten noch einen sicheren Weg gibt. In den letzten 50Jahren sind bereits 26 Leute bei dieser Aktion gestorben und ich denke, diese Zahl spricht ja schon für sich..so viel Adrenalinkick muss dann auch wieder nicht sein.

Abends haben wir dann den Sonnenuntergang über dem Uluru miterleben dürfen: Ein außergewöhnliches Farben-Cocktail aus Purpurrot und Goldtönen hat den Berg in ein mystisches Licht getaucht- leider konnten wir diesen fantastischen Ausblick nicht so gut mit der Kamera einfangen, jedoch hoffen wir, dass die Bilder euch zumindest einen Eindruck von diesem einzigartigen Moment vermitteln können.

Es ist sehr erstaunlich, wie schnell es in der Wüste bitterkalt wird, sobald die Sonne verschwindet und die Nacht hereinbricht. Als wir unser Nachtlager auf dem Campingplatz aufgeschlagen haben, war es bereits eisig. Obwohl das Lagerfeuer gewärmt hat, haben wir in der Nacht kein Auge zugetan, da wir so sehr gefroren haben. Es war zwar sehr cool, unter freiem Himmel zu schlafen und die Sterne funkeln zu sehen, jedoch wurde es unerträglich, als das Feuer erlosch. Um 5Uhr morgens ging es dann auch schon wieder los, diesmal zum Sonnenaufgang des Uluru. Ein Hauch von Pink und Gold hat den Tag angekündigt und bald den ganzen Himmel zum Leuchten gebracht. Da war plötzlich all das Kältezittern der Nacht vergessen :). Bald darauf sind wir zur Kata Tjuta Gebirgslandschaft gefahren. Über diesen heiligen Ort der Aboriginies weiß man so gut wie nichts, da sie dessen Geschichte für sich behalten und das ist meiner Meinung nach auch gut so- Touris müssen ja nicht immer alles wissen und können auch mal ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen,denn dieser Ort lädt wahrlich zum Träumen ein: Irgendwo im Nirgendwo taucht diese lebendige Oase puren Lebens auf- grüne Buschlandschaft inmitten vom rostroten Gebirge. In den Schluchten hallen die fröhlichen Gesänge exotischer Vögel wieder- ein wildes Echo der unberührten Natur. Ich könnte mich in diesen Beschreibungen verlieren- es war schlicht und ergreifend sagenhaft.

Abends haben wir dann auf dem Campingplatz alle gemeinsam über dem Lagerfeuer gekocht und saßen noch lange beisammen. In dieser Nacht war es zum Glück nicht so kalt- allerdings wurde es dann auf dem Kings Canyon sehr frisch und windig: Um 4.00Uhr (!) morgens ging das Wandern wieder los- halb im Morgengrauen, halb in der Dunkelheit haben wir die steile Reise auf den Kings Canyon angetreten. Die frühe Reise hat sich allemal gelohnt: Der Sonnenaufgang war -meiner Meinung nach- noch um einiges eindrucksvoller als der des Uluru. Noch nie zuvor habe ich sowas gesehen: Das ganze Gebirge war in ein so intensives, goldenes Licht gehüllt,dass die Gesteinsformationen förmlich zu leuchten schienen. Selbst die Luft war irgendwie anders- alles hat gestrahlt und den neuen Tag willkommen geheißen.

Nachdem wir dort noch mehrere Stunden unterwegs waren, ging es dann weiter zum Kamelreiten auf einer entlegenen Farm. Jonas hat nicht mitgemacht aber ich habe mit Claire, einer netten Französin unserer Tour und Sammy, einer witzigen Taiwainesin, den Ritt gewagt. "Unser" Kamel konnte mich auf Anhieb nicht leiden- sobald ich es auch nur berührt hatte, musste ich mir ein beunruhigendes Brummen und Fauchen anhören. Das hat mich dann etwas abgeschreckt- allerdings wurde ich von dem Cowboy mit dem üblichen, australischen "No worries" wieder beruhigt. Als ich dann letztendlich im Sattel saß, ging das Rodeo los: Plötzlich bäumt sich das Kamel auf, wirbelt mich wie ein Stier beim Bullenreiten durch die Gegend, wobei ich teilweise im 90°Grad Winkel hilflos über dem Boden hing. Da war mir nicht mehr nach Lachen zu mute- Sammy und ich haben am Sattel krampfhaft nach Halt gesucht. Zum Glück hat sich das Kamel bald wieder beruhigt- der eigentliche Ritt konnte beginnen. Das hat echt viel Spaß gemacht, vorallem der Galopp am Schluss war eine Berg- und Talfahrt zwischen zwei Höckern :D. Da war ich froh, als ich endlich wieder Boden unter den Füßen hatte!

Nach der Rocktour ging es mit dem Greyhound Bus dann auch schon gleich weiter nach Tennant Creek- einer kleinen Aboriginie- Stadt mitten in der Wüste. Wir sind dort mitten in der Nacht angekommen und hatten schon ein bisschen Angst. Richtige Gangster Hochburg :D. Wir waren froh, spontan noch ein Hostel gefunden zu haben, in dem wir sicher übernachten konnten. Am nächsten Tag haben wir mit dem Franzosen, den wir im Bus kennen gelernt haben, die Gegend erkundet. Da hab ich dann auch wieder viel Französich geredet oder es zumindest versucht :D.

Jetzt sind wir mit dem Bus auf dem Weg nach Cairns und sind froh, wenn wir dort morgen endlich ankommen und hoffentlich bald einen Job finden. Die 3Tage Busfahrt zehren an den Nerven- kein richtiger Schlaf und ständig Zwischenstopps in irgendwelchen Orten.Bald werden wir von dort wieder berichten und haben dann hoffentlich gute Neuigkeiten bezüglich der Jobsuche für euch! :)

Eure Conny und Jonny

 

                                       Der weinrote Uluru-Berg während des Sonnenuntergangs :)
              Die etwas andere Seite des Ulurus- gezeichnet von großen Kerben und tiefen Löchern
 Ich genieße den Ausblick auf den Katherine River und über den Nationalpark bei Nitmiluk.
Das war ein besonderer Moment- auf einem kleinen Felsvorsprung zu sitzen und unter sich
die Klippen herabstürzen zu sehen :).
                      Dieses Bild zeigt eine kleine,grüne Oase mit einer kleinen Quelle nahe des Uluru.
 Hier erstreckt sich ein wundervoll blühendes Tal inmitten der Felsschluchten des Kata Tjuta.
                                             The Lion King in the Garden of Eden-Jonny in Aktion :D
Hier springe ich dem Sonnenaufgang entgegen- die Felsen haben wirklich so schön rostrot geleuchtet, das war traumhaft schön :)
Hey Hey.

Heute gibt es endlich wieder etwas zu lesen.

Am 27.8. wurden wir morgens um 6:30 Uhr von einem Safari-Bus zur Kakadu-Tour abgeholt. Diese Tour war bereits in dem schon erwähnten Kilometerpass enthalten. Unser Tour-Guide war ein 30 jähriger Neuseeländer namens "Brett". Nach einigen Stunden Fahrt haben wir eine kleine Pause gemacht und zu Mittag gegessen. Es gab typisch australisches Lunch: Sandwiches mit Wurst, Käse, Salat und verschiedenen Soßen.

Wohl, oder besser gesagt nicht wohl gesättigt (ihr wisst ja- ich bin immer hungrig :D ), hatten wir noch 2 Stunden Fahrt vor uns, bevor wir dann endlich im Kakadu-National-Park angekommen sind. Der Park ist so groß wie die Hälfte der Schweiz. Also kaum vorstellbar für uns Deutsche.

Unsere erste Station war eine berühmte Felskette, die uns in ihren Höhlen und Nieschen viel Aborigine-Kunst von vor 1000ten von Jahren gezeigt hat. Es war sehr interessant zu sehen und zu hören wie die Aboriginies die Farben hergestellt haben und was sie sich bei den Malereien dachten. Der Höhepunkt dieser Felskette war aber der höchste Berg. Doch bevor wir dort oben angekommen sind, mussten wir sehr steile und rutschige Berghänge hochklettern, die aber sicherer waren als es sich jetzt anhört. Oben angekommen, wurden unsere Anstrengungen mit einem 360° Blick über den National-Park belohnt. Zuerst dachten wir, dass wir in Afrika angekommen sind. Soweit das Auge reichte, sahen wir grünes Gras, viele verschiedene Bäume, kleine Oasen für all die durstigen Tiere und am Horizont noch andere Berge.

Nach diesen schönem Erlebnis sind wir zu dem Adelaide-River gefahren, wo wir auf einem Boot der Krokodilfütterung zu schauen konnten. Das war das erste Mal dass wir wilde Krokodile gesehen haben. Teilweise waren das sehr große Exemplare, bei denen man froh war, dass man auf dem sicheren Boot stand.

Schließlich wurde es dunkel und wir mussten noch auf unbefestigten Straßen den Weg zu unserem Camp finden. Als wir dort ankamen haben wir erstmal unser Zelt eingerichtet, das Feuer angesteckt und Brett hat uns direkt am Lagerfeuer eine Nudelpfanne gekocht. Wir sind dann aber früh schlafen gegangen weil unser Tour-Guide uns schon angekündigt hat, dass er uns bei Sonnenaufgang wecken wird.

Am zweiten Tag unsere Tour haben wir uns zuerst die Twin-Falls angeguckt. Nachdem wir eine Stunde über für normale Autos unzugängliche, Straßen gefahren sind, mussten wir uns auf einen langen und anstrengenden Fußmarsch einstellen. Schon auf dem Weg konnte man sehr schöne Ausblicke genießen. Bei einer bestimmten Pflanze wollte uns Brett etwas erzählen. Nicht über die Pflanze sondern über die Ameisen mit dem grünen Hintern die darauf hausen. Er sagte zu uns, dass wir an deren Hinterteil lecken sollen. Natürlich wollte es zuerst niemand machen, doch Conny hat sich dann auch überreden lassen. Sie war ganz überrascht, wie gut ein Hintern schmecken kann: nämlich nach Lemone.

Weiter ging es dann zu verschiedenen Ausichtsplattformen und zu einem trockenen Fluss von denen man eine wunderbare Aussicht hatte. Der trockene Fluss hat uns schließlich zu einer wunderschönen Oase geführt, in der wir auch baden konnten. Da wir von dem vielen Wandern sehr aufgeheizt waren, tat diese Abkühlung mehr als gut. Nach einer Stunde Erholung ging es dann aber schon wieder zurück zum Bus.

Nachdem wir wieder eine Stunde auf den Straßen des Outbacks durchgeschüttelt wurden, kamen wir am Parkplatz zu den Jim-Jim-Falls an. Unser Guide erzählte uns, dass es dort einen großen See mit 15 Grad kaltem Wasser gibt. Darauf haben wir uns natürlich sehr gefreut. Doch wir wussten nicht, was für eine schwierige Kletterpartie vor uns lag. Es ging über bis zu 4 Meter große Felsblöcke und über lockere Steine bis wir nach über einer Stunde endlich an dem heiß ersehnten See ankamen. Es war wunderschön dort schwimmen zu können. Am Ende des Sees war der kleine Jim-Jim-Wasserfall, der wegen der Trockenzeit nicht sehr viel Wasser führte. Aber trotzdem konnte man, wenn man unter dem Wasserfall saß die farbigen Wassertropfen im Sonnenlicht sehen. Nach etwas anderthalb Stunden sind wir zurück zum Camp gefahren, wo wir dann ein BBQ am Lagerfeuer hatten. Wir haben das erste Mal Krokodil und Büffel gegessen. Das Krokodil-Fleisch ist sehr zart und lecker. Doch das Büffel-Fleisch konnte man leider nicht essen, da es wir Kaugummi war. Und das lag nicht an der Art der Zubereitung.Wir saßen noch lange mit den anderen am Lagerfeuer zusammen,haben viele lustige Geschichten ausgetauscht und Didgeridoo gespielt.Erstaunlicherweise waren wir auch gar nicht so schlecht:Mit meinen Saxophon- und Connys Trompetenkenntnissen kann man bei diesem Instrument viel anfangen. Manchmal kamen dann aber doch recht komische Geräusche dabei heraus,die alles andere als melodisch klangen :D. Schließlich sind wir dann irgendwann mit vollem Magen in unsere Schlafsäcke gefallen und sind am nächsten Tag wieder mit dem Sonnenaufgang aufgestanden.

Am dritten und letzten Tag haben wir dann unsere 30km Fußmarsch über Geröll und große Steine voll gemacht. Wir sind mit dem Bus nochmal in ein wunderschönes Gebiet der Parks gefahren. Dort haben wir über 4 Meter große Termitenhügel gesehen und waren nochmal in einem See mit diesmal mächtigeren Wasserfall schwimmen. Die Tremitenhügel bestehen fast ausschließlich nur aus den Auswürfen der Termiten. Für einen 4 Meter großen Hügel benötigen sie ungefähr 40 Jahre.

Nach langer Fahrt sind wir dann am 29.8 zu späterer Stunde wieder in Darwin im Hostel angekommen.

Alles im allem war diese Tour wunderschön und sehr empfehlenswert. Man hat viele Menschen aus verschiedenen Nationalitäten kennengelernt und konnte sich gut mit diesen über Erfahrungen in Australien und andere Dinge austauschen. Es war anstrengend die vielen Kilometer und Höhenmeter zu laufen, aber gleichzeitig konnte man die Seele an diesen wunderschönen Oasen und Wasserfällen sehr gut baumeln lassen.

Euer Jonny und Conny

"Little Afrika" am Anfang unserer Kakadu-Tour
Der schöne Ausblick bei unserer ersten Wanderung( ganz unten sind wir gestartet)
Der Ausblick bei den Twin-Falls
Wunderschön.
 
 
Das ist der kalte See bei den Jim Jim Falls.